Verwaiste Terrasse: Forsthaus-Besitzerin Anne Meinlschmidt mit Hund Charly am Donnerstag auf der beräumten Ferienanlage in Briesen, die für Wassertouristen saniert werden soll. © Cornelia Link
Briesen (MOZ) Vor zwei Jahren haben Anne Meinlschmidt und Johannes Schmid das Briesener Forsthaus an der Spree gekauft. Vor einem Jahr stand die Planung, aus dem früheren Stasi-, später Urlauber-Gelände das Areal Waldgeflüster zu machen - für Wassertouristen, die im Haus, in Bungalows, Baumhäusern und Glamping Zelten (Camping für gehobene Ansprüche) übernachten können. Geschehen ist nichts. "An uns liegt es nicht, der Kreis lässt uns am langen Arm verhungern", betont Anne Meinlschmidt am Donnerstag vor Ort.
Eigentlich wollten sie über den Winter bauen, zur Saison eröffnen. Gemeinde und Bürgermeister stehen dahinter. "Wir werden aber vom Kreis nicht ernst genommen", schimpft die Bad Saarowerin. Nun gab es Anfang der Woche in Beeskow einen Termin, "weil der Tourismusverband sich eingesetzt hat, auch Baudezernentin Hanna Gläsmer dem Projekt wohlgesonnen ist." Es tagten die Investoren, ihr Planer Detlef Räthel mit den Vertretern der Unteren Naturschutz- und Wasserbehörde. "Es war erschreckend, wie wenig die Abteilungen wussten, wir mussten viel erklären, auch Missverständnisse ausräumen, dass beispielsweise die Glamping Zelte keinen Betonboden haben und die Baumhäuser nicht der Natur schaden." Dennoch lief es eher ernüchtern. "Da das Objekt im Trinkwasserschutzgebiet liegt, sollen wir den alten Steg abreißen, dürfen keinen neuen bauen." Mit dem Steg stehe und falle aber das Projekt für die Wassertouristen. "Denen wurde auch unterstellt, sie würden sich heimlich im Wald erleichtern, weshalb der Campingplatz kaum genehmigungsfähig sei", erklärte die Saarowerin kopfschüttelnd.
Mit dem Kompromiss, man dürfe den Forsthaus-Seitenarm nicht um eine Etage aufstocken, könne man leben, auch mit der Auflage, einen Beton-Parkplatz für 30 Autos zu bauen. "Seltsam, der versiegelt doch auch Natur."
Die Investoren kämpfen nun darum, den wichtigsten Bestand an Häusern sanieren zu dürfen und wollen sich nach dem Winter erneut mit dem Kreis wegen Steg, Baumhäusern und Zelten zusammensetzen. Noch sei man zuversichtlich. "Klappt das alles nicht, bleibt uns nur der Rückzug, der Verkauf der Anlage", sagt Anne Meinlschmidt.